Ostseerunde`13

OSTSEERUNDE`13

58 Tage mit meiner Larsen 28 NANNA von Flensburg über Dänemark, Polen Litauen, Lettland, Estland, Finnland, Aalands, und Schweden und wieder Dänemark zurück nach Flensburg.

39 Häfen, ruhige Schären und einsame Ankerplätze.

1747 Seemeilen in der Zeit vom 07. Juni 2013 bis 03. August 2013

 07.06 Gedser-08.06 Lohme-09.06 Nexø-11.06 Wladyslawowo-13.06 Klaipeda-17.06 Pavilosta-18.06 Ventspils-19.06 Kuressaare-21.06 Lounaranna-22.06 Haapsalu-23.06 Lohusala-24.06 Tallinn-27.06 Jussarö-28.06 Hankö-29.06 Vänö-30.06 Utö-01.07 Körkar-02.07 Mariehamn-W-04.07 Aholma-05.07 Norretälje-06.07 Sjalbotna-07.07 Möja-Löka-08.07 Waxholm-09.07 Stockholm-13.07 Nynäshamn-14.07 Härdaskär-15.07 Byxelkrok-16.07 Bergkvara-18.07 Christians Ø-19.07 Rønne-22.07 Hammershavn-23.07 Ystad-24.07 Skanör-25.07 København-29.07 Rødvig-30.07 Vordingborg-31.07 Karrebæksminde-01.08 Lohals-02.08 Marstal-03.08 Flensburg

auf dem Weg nach Klaipeda

Sommer 2012

Alles fing damit an, dass ich im Juni 2012 im Internet über eine vermeintlich günstige LARSEN 28 gestolpert bin. Bei Scanboat wurde das Boot mit der Baunummer 36 für ca. 18 000 Euro angeboten. Aber ein Blick auf die Fotos sagte mir schon: Das ist zu teuer! Aber trotzdem bin ich nach ein paar Telefonaten mit dem Makler, 3 Tage später in Middelfart auf Fyn aufgetaucht, um mir das Boot anzusehen. Mein gewonnener Eindruck durch die Fotos versprach schon nicht viel. Aber was ich zu sehen bekam war noch schlimmer. Die Larsen 28 war in einem dermaßen schlechten Zustand, dass ich im ersten Moment doch recht enttäuscht war. Aber nun war ich mal da und ich schaute mir das Boot genauer an. Wo man hinsah Schimmel, Algen (innen und außen), Dreck und Grünspan. Der Mastkragen war nicht montiert, dadurch viel Wasser im Boot und alles roch ein wenig muffig. Sämtliches laufendes Gut mochte man nicht anfassen und im Cockpit nicht sitzen. Zu meiner größten Überraschung aber, war die technische Ausrüstung auf Deck sowie das stehende Gut in einer fast schon sehr guten Verfassung. Also ein Extrembeispiel für „typisch dänisch“ – Außen hui und innen pfui.

Nach der Besichtigung, zum segeln kamen wir leider nicht, ging es für mich zurück auf die Autobahn. Die 500 km nach Hildesheim hatte ich also viel Zeit zum nachdenken. Und das Ergebnis an der letzten Ausfahrt war klar.

14 Tage später war ich Besitzer einer Larsen 28!

Nachdem ich viele Jahre Erfahrungen mit einem Hansen Spitzgatter, Baujahr 1936, einer Albin Express und einer Larsen 34 sammeln konnte, wusste ich in etwa was auf mich zukommt. All die Boote gehörten und die Larsen 34 tut es auch heute noch, einem Freund von mir. Unser Modell war: Ich erarbeite mir im Winter die Segelzeit im Sommer. Und so betrieben wir die Boote gemeinsam.

Von Oktober 2012 bis zum April des nächsten Jahres überholte ich NANNA – machte es wieder fit. Von der Deckserneuerung über die Elektrik bis hin zum Cockpit.

Weihnachten 2012 und der Plan

Jedes Jahr verbringen meine Freundin Vanessa und ich den 2. Weihnachtsfeiertag und den 27.12  in Hamburg. Für uns sind es zwei Tage raus kommen, Hamburg besuchen, shoppen, Essen gehen. Ausspannen. Dazu gehört auch der Besuch in der Buchhandlung am Röderingsmarkt für mich, und das Stöbern in Wollläden für Vanessa.

Und in der Buchhandlung fing die OSTSEERUNDE`13 für mich an. Mit dem Buch „Ostsee linksherum“ von Christian Irrgang verließ ich den Laden, setzte ich mich in ein Cafe während meine Liebste noch in irgendeinem Wollladen rumstöberte. Ich war vom ersten Moment gefangen von den Erzählungen Christian`s. Er, wie ich Fotograf, setzte sich über alle Sorgen hinweg nahm sein Folkeboot und segelte einen Sommer lang durch die Ostsee. So saß ich da, lass und rechte schon mal meinen gesamten Urlaub und freie Tage zusammen. Acht Wochen kamen dabei heraus! Die wollte ich nutzen um auch meinen langen Traum von Baltikum und Schären zu erfüllen. Gleich nach Neujahr klärte ich meinen Plan mit Kollegen und Redaktion. Und fand die nötige Unterstützung! Im Juni 2013 soll es losgehen.

Aber eigentlich ging die Reise für mich schon im Januar los. Welche Route, welche Seekarten, welche Ausrüstung, alleine oder zu zweit? All das nahm mich die nächsten Monate ein. Ich lass, surfte im Internet, stöberte bei eBay, besprach mich mit Familie und Freunden und rechnete. Diese Zeit war genau so spannend wie die Reise selber.

Anfangs wollte ich die Tour zum Teil alleine machen, und nur ein oder zwei Etappen jemanden mitnehmen. Aber je länger darüber nachdachte, dass es doch wesendlich netter wäre, das Erleben und Erfahren mit einer 2. Person an Bord zu teilen, den Leuten mit denen ich so gerne segeln gehe es auch zu ermöglichen, in Gegenden zu segeln wo man sonst so auf eigenem Kiel nicht hinkommt. Also wurden Etappen gesetzt, Ein.- und Ausstieg geplant, Fähren gebucht und Flüge rausgesucht.

Juni 2013 – es geht los…

Flensburg – Klaipeda

07. Juni bis 16. Juni 2013

 Kein Wind! Der Außenborder schiebt uns. Fahrensodde an der Flensburger Förde liege 2 sm achten aus. Patrick, mein Sohn der mich bis Klaipeda begleitet, schläft noch. Ich nehme mein Iphone und mache das erste Foto der Reise. Sonnenaufgang über Holnis. Um 05.00 Uhr schicke ich das Foto an meine Freundin. Es ist ein überwältigender Moment! Ich bin unterwegs! Vor mir liegen 8 Wochen segeln. Meine OSTSEERUNDE!

Gedser ist uns heutiges Ziel. Das Wetter ist klar und es wird warm über den Tag. 90 Meilen liegen vor uns, und wir haben einen engen Zeitplan. Aber leider keinen Wind. Nichts! Ich habe 60 Liter Benzin an Bord, doch der alte Mariner mit seinen 10 PS verbraucht ungefähr 3 Liter pro Stunde. Das heißt, bis Gedser müsste der Sprit halten. Also halten wir an unserem Ziel fest und sehen ob wir in Gedser für Nachschub sorgen können. Um 14.00 Uhr sind wir an der Südspitze Langelands. Zwei Stunden später endlich Wind. Wenn auch nur leicht, kommt er aus West. Sofort ist der Motor aus und der Spinnaker oben. Die Ruhe ist so schön! Vier Stunden lassen wir uns von der leichten Brise bei blauem Himmel schieben. Trimmen immer ein wenig nach und genießen das herrliche Segeln. Treiben nördlich der riesigen Windparks vorbei und machen Fotos vom Sonnenuntergang. Um Mitternacht sind wir dann endlich in der Rinne zum Hafen, hangeln uns mit dem Suchscheinwerfer in den Yachthafen und sind um halb eins fest. Einlaufbier, heiße Suppe und dann in die Koje.

Der nächste Morgen, wir schliefen lange, begrüßt uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. So soll es sein wenn der Urlaub beginnt. Ich mache mich auf den Weg zum Hafenmeister. Aber Hafenmeister ist hier Fehlanzeige. Nur wieder ein Automat der mit Kronen gefüttert werden will. Ich hoffte von einem Hafenmeister zu erfahren, wo man hier Benzin kaufen kann. Auf dem Weg zurück zum Boot treffe ich dann zum Glück auf zwei nette Dänen die wohl zum Angeln wollten. Ob es geklappt hat, weiß ich nicht, denn die beiden waren wohl schon ziemlich lange mit der Palette Bier beschäftigt, welche sie am Auto stehen hatten. Aber den Weg zur nächsten Tankstelle konnten sie mir noch sagen. Nachdem wir uns wieder mit frischem Kraftstoff versorgt hatten, machten wir um 14.00 Uhr die Leinen los.

Auf zur Nachtfahrt nach Nexø. Es sah nach einem perfekten Tag aus. Wind aus West mit 3-4. Anfangs traumhaftes segeln mit ausgebaumter Genua und 7 kn Speed. Besser geht nicht. Aber die Freude hält nur kurz. Nachdem der Wind auf NW gedreht hat ist er plötzlich weg. Wie ausgeschaltet. Wir haben das Verkehrs-trennungsgebiet Kadettrinne südlich verlassen als wir wieder mal den Aussenborder anschmeißen. So motoren wir bei null Wind und der Autopilot steuert. Unter diesen Bedingungen schaffen wir es auf keinen Fall nach Bornholm. Und so fällt um 20.00 Uhr die Entscheidung, weiter südlich zu steuern und unter der Küste von Rügen weiter zu fahren. Diverse Versuche doch noch Spinnaker oder Gennaker zu segeln geben wir bald auf. Das bisschen Wind immer mal wieder zwischendurch reicht nicht um uns voran zu bringen. Und so verbringen wir den Abend motorend vor Rügen, machen uns Abendessen und bestaunen die AidaMar, die vor Dornbusch für ihre Gäste eine Lasershow vor den Kreidefelsen veranstaltet. Um 00.50 Uhr runden wir Kap Arkona und eineinhalb Stunden später laufen wir in Lohme ein. Völlig genervt krabbel ich in meine Koje und denke noch beim einschlafen über den Tag und was da noch kommen soll nach. Am 15. Juni soll ich in Klaipeda sein. Dort steht dann der erste Crewwechsel an. Wenn das mit dem Wetter so weiter geht muss ich mir was neues einfallen lassen. Aber morgen geht es erstmal weiter nach Nexø.

Der Start nach Nexø ist perfekt. Genau wie gestern. Hoffentlich hält heute der Wind. Bei WSW verlassen wir Lohme um 10.00 Uhr. Gleich Großsegel und Genua gesetzt, Kurs auf Bornholm und genießen. Elf Stunden später laufen wir in Nexø ein. 66 sm ohne groß an den Segeln zu zuppeln. Klasse! Und das bei schönstem Sonnenschein den ganzen Tag über.

Den nächsten Tag nutzen wir erstmal um mal wieder Benzin zu besorgen. Ein Taxifahrer war so nett uns den Weg zur Tankstelle zu zeigen. Leider findet man in den meisten Yachthäfen keine Bezinversorgung, so dass man immer laufen muss. Und das ist mit 3 10 Liter Kanistern nicht immer ein Spaß. Und W-LAN gibt es am Hafen auch nicht, so das Patrick mit dem Ipad in den Ort läuft und versucht irgendwo ein offenes W-LAN zu finden. Eine halbe Stunde später ist er mit dem aktuellen DMI-Wetter wieder da. Und das sieht gut aus. Denn wir wollen am späten Nachmittag weiter bis nach Leba und der Wetterbericht verspricht stabiles Sommerwetter mit 3-4 Bft aus SW bis NW.

Raus aus Nexø am 10.Juni um 17.00 Uhr. Es war super Segeln. Von Anfang an hatten wir den richtigen Wind. Meine anfängliche Sorge, der Wind würde nicht durchhalten, war völlig unbegründet. Es lief alles so gut, das wir uns schon um 04.30 Uhr entschieden nicht nach Leba zu gehen sondern gleich weiter nach Wladyslawowo an der Nordwestecke der Danziger Bucht. Es war eine tolle kurze Nacht mit einem Sonnenaufgang für Fotografen. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, die Sonne ist gar nicht richtig untergegangen. Die ganze Nacht „verfolgte“ uns ein helles Licht von Westen über Norden nach Osten bis die Sonne wieder am Horizont hochkam. Es war herrliches segeln. Was uns aber wunderte, waren rote Lichtereihen im Süden die wir uns nicht erklären konnten. Die ganze Nacht lang konnte man sie sehen. Sie schienen keinen Anfang und kein Ende zu haben. Später ging ich davon aus, dass es die optische Sperrung der polnischen Schießgebiete 6 und 6b waren.

Bei Sonnenaufgang hatten wir das Verkehrstrennungsgebiet Stolpe-Bank verlassen. Man wundert sich immer wieder, wie schnell die großen Pötte da sind. Trotz Autopilot war alle 15 min Ausschau halten angesagt. Um 07.00 Uhr segelten wir dicht unter der Küste an Leba vorbei. Patrick schlief. Die Sonne kann hoch und fing langsam wieder an zu wärmen. Ich saß auf dem Vorschiff und genoss die Morgensonne. Da wir fast vor dem Wind liefen, war es im Cockpit –im Schatten der Segel- noch recht frisch. So glitten wir mit 6 Knoten Fahrt an der Nordküste Polens vorbei, und ich beobachtete die Fischer vor der Küste bei der Arbeit. Netze voller Schollen wurden an Bord gezogen. Es ist ein großartiges, befreiendes Gefühl nach durchsegelter Nacht dort zu sitzen und zu sehen wie die NANNA sich den Weg durch das Wasser freischneidet.

Gegen 11.00 Uhr dann noch eine Halse dicht vor Leuchtfeuer Rozewie und dann mit Kurs 125 Grad auf Wladyslawowo zu. Eine Stunde später legten wir erschöpft und müde aber glücklich über diese tolle Tour an der Brücke für Sportboote an.

Foto: Gossmann

FOR YACHTS ONLY steht groß an der Mauer im Fischereihafen, in der die Yachten liegen können. Es sind nur wenige Yachten da. Mit uns noch eine deutsche X99 und ein polnisches 40 Fuß Boot, welches die Marine als Ausbildungsboot nutzt. Marek ist einer von der Crew der ein wenig englisch spricht und uns hilft irgendwie an den Schlüssel für die Duschräume zu kommen. Es ist nämlich ein wenig kompliziert. Der Schlüssen wird von einem Wachmann in einen ziemlich runtergekommenen Häuschen verwaltet wird. Trotz aller Bemühungen wollte er uns den Schlüssel nicht geben. Ich konnte ihn nicht verstehen und er mich nicht. Das Ende vom Lied war, dass es 7 Zloty kostete den Schlüssel zu mieten. Dank Marek hat es dann doch noch geklappt. Wieder an Bord wurden wir auch das erste und letzte Mal auf der ganzen Reise von der Goastguard kontrolliert. Es war ein bisschen sonderbar. Der junge Mann in Uniform stand auf einmal auf dem Steg, klopft vorsichtig, und fragte in einfachem Englisch ob es uns etwas ausmachen würde uns ihm ein paar Fragen zu beantworten. Was wir dann auch gerne taten. Bevor er dann ging, entschuldigte er sich mehrmals, und fragte wieder ob es uns möglich wäre ihm noch die Ausweise zu zeigen. Als ich ihm sie reichte war es ihm wohl irgendwie peinlich uns zu kontrollieren. Er blickte noch nicht einmal auf die Pässe, gab sie mir wieder uns sagte noch so etwas wie: „ Sorry aber bei den Chefs ist so etwas wie Europa noch nicht angekommen.“

Hier in Wladyslawowo trafen wir auch zum ersten Mal Ulrich und Elke. Die beiden sind mit einer X99 unterwegs, und machen eine ähnliche Tour wie wir. Aber das Kennenlernen war nur kurz. Als wir einliefen und gerade mal eine Stunde Fest waren, machten die beiden die Leinen los. Sei wollten die Nacht rüber nach Klaipeda. So blieb nur das übliche. Woher? Wohin? Wie war es? Im Laufe der Tour traf ich sie immer mal wieder. Den Rest des Tages nutzten wir dann zum Stadtbummel, Einkaufen und Pizza essen. Denn am nächsten Morgen sollte es früh weitergehen.

Patrick schläft noch als ich um halb sechs die Leinen losmache und ganz langsam aus dem Hafen motore. Mal wieder kein Wind. Vor uns liegen 110 sm nach Klaipeda. Das es eine lange Fahrt wird war uns klar. Aber das sie so an den Nerven zerren wird hätte ich nicht gedacht. Der Wetterbericht versprach ab Mittag 2-3 Bft aus SW. Wo die 2-3 Bft wehten, weiß ich nicht. Aber bei uns kamen sie nie an. Den ganzen Tag bis Sonnenuntergang versuchten wir immerwieder zu segeln. Spi hoch, Motor aus, Spi runter ,Motor an. Unser Kurs war 60 Grad und der wenige Wind der immer mal wieder ganz leicht wehte kam aus SW. Bis auf das der Wind ausblieb war es ein sehr schöner Tag. Die Sonne schien vom stahlblauem Himmel und es war wunderbar warm. Irgendwann am frühen Abend war dann auch mit motoren Schluß. Wir hatten alles bis auf 10 Liter Benzin verbraucht. Und diese 10 Liter wollte ich erst zum Einsatz bringen, wenn wir damit auch den Hafen von Klaipeda erreichen können. Denn laut Hafenhandbuch war das Segeln im Hafen von Klaipeda verboten.

Um 19.30 Uhr blieb der Wind dann ganz weg. Und so trieben wir 40 sm, mit schlagenden Segeln in der alten Dünung, vor Litauen. Irgendwo in russischen Gewässern. Es war zum heulen!

Hier Auszüge aus meinem Logbuch:

13.00– Platt vorm Laken bei 2 Bft. Die Dünung haut uns jede Fahrt kaputt. Es ist soooo ätzend! Noch 70 sm und keine Aussicht auf ein wenig mehr Wind. Motoren jetzt eine Stunde. Dann neuer Versuch!
15.50– Es ist zum Heulen! Null Wind und zu wenig Sprit. Treiben mit 1 kn Richtung Klaipeda. Versuchen so noch 30 sm weiter zu segeln – dann haben wir genug Benzin bis in den Hafen.
17.35– Nach 12 h Fahrt 57 sm zurück-gelegt. Ca die Hälfte…. Immernoch kein Wind! Ab ca 19.00 droht flautentreiben. Die letzten 10 Liter benötigen wir kurz vor Klaipeda.
19.15– Treiben in der Flaute! Wenn einer eine Reise tut….
21.30– Liegen weiter in der Flaute! Atemberaubender Sonnenuntergang!
21.45– Wind aus ESE kommt auf und dreht weiter auf SE

Gegen 22.00 Uhr war es dann zum Glück vorbei mit der Flaute. Lichter Wind aus ESE kommt auf. Ich bin inzwischen hundmüde. Patrick hat in der Dümpelei viel geschlafen und auf einmal steht er in voller Segelmontur für die Nacht, mit einer Flasche Cola in der Hand, vor mir. Sagte: “Leg dich hin, ich mach das hier.“ Kuppelte den Autopiloten aus und setzte sich an die Pinne. Der Wind hatte auf 3-4 Bft zugenommen, als ich mich für eine Stunde hinlegte. Daraus wurden drei. Als Patrick mich weckte, lagen nur noch 18 sm vor uns. Die letzten Stunden rauschte die NANNA mit 6-7 Konten durch die Ostsee. Ablösen lassen wollte sich mein Sohn aber nicht. Seine Worte:“ Ich ziehe das hier jetzt durch. Du kannst in den nächsten Wochen noch genug segeln.“ Dem war nichts hinzu zu fügen. So „flogen“ wir voll und bei bei glattem Wasser auf die litauische Küste zu. Die letzten Stunden waren schon nach kurzer Zeit vergessen.

Fortsetzung folgt…

Ein Gedanke zu „Ostseerunde`13

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